Dekorative Hyazinthen-Zwiebeln – ummantelt mit Moos oder Wachs

hyazinthen-moos

Jedes Jahr freue ich mich auf den Moment, wo ich meine Hyazinthen-Zwiebeln wieder verpacken kann. Damit sie gut versorgt sind und ohne dass  Zwiebelwurzeln im Wasser hängen müssen.

Denn mit Wachs ummantelt kann die Zwiebel auf die in ihr steckenden Nährstoffe zurückggreifen. Mit Moos ummantelt und gelegentlich mit Wasser besprüht, reicht das auch aus für eine kräftig blühende Hyazinthe. Und gut schaut beides aus. Viel besser als die üblichen Kunststoff-Pötte, Denn so eine Hyazinthen-Vase macht einfach was her.

Bei Oma gelernt, wie’s geht mit dem Wachs

Sie hatte im zeitigen Frühjahr die Hyazinthengläser ausgepackt und platzierte sie auf ihren tiefen Fensterbänken. Dank ihrer guten Kotakte zur Mesnerin des Dorfes bekam sie über’s Jahr von ihr genügend Kerzenreste. Als echte Schwäbin wäre ihr ja nicht in den Sinn gekommen, dafür neue Kerzen zu nehmen. Um die Weihnachtszeit gönnte sie den Amaryllis-Zwiebeln auch eine schöne rote Wachsumhüllung. Dafür wurden immer die Reste der dicken Kerzen aus dem großen Adventskranz in der Kirche eingeschmolzen.

Eine Zeitlang hatte ich das alles vergessen

Aber vor etlichen Jahren entdeckte ich ein schönes Pärchen Hyazinthengläser aus dem späten Biedermeier. Die Öffnung war eher für Omas dicke Zwiebeln gedacht. Die heutige, eher mickrigere Größe rutschte durch. Gut, dass mir Omas Methode mit dem Wachsmantel wieder einfiel. Damit bekamen die Zwiebeln das richtige Format

Kurzer Einschub mit der Moos-Variante

Wer’s  ganz fix haben will, schaut sich an Weg- oder Waldrändern nach etwas Moos um. Nicht räubern, ca. 15 x 15 cm reichen aus, mit etwas Erde daran  -um so besser. Da kommt die Zwiebel rein und wird mit grünem Blumendraht rundum befestigt. Regelmäßig mit die Mooskugel mit Wasser besprühen. Dazu nehme ich eine leere Putzmittelflasche (gut gereinigt) und schon habe ich die Sprüheinheit. 

Doch gleich geht’s weiter mit der Wachs-Zwiebel. 

Es braucht nur wenig Vorbereitung

Zuerst nehmen wir die Hyazinthen aus den gekauften Töpfchen raus, die Erde muss gut abgeklopft werden. Die Zwiebel gebe ich mit Wurzeln mindestens für 12 Stunden bis zum grünen Blattansatz ins Wasser, damit sie sich richtig vollsaugen kann. Die Hyazinthe muss übrigens noch nicht blühen, wenn Du sie kaufst, es reicht, wenn sie gerade mal ein wenig ausgetrieben hat und der Blütenansatz sichtbar ist. Nach den 12 Stunden schneide ich die Wurzeln alle weg, ich wasche alle Erdreste ab und trockne sie mit Küchenkrepp.

Woher kommt das Wachs?

Auch ich sammle unterm Jahr alle möglichen Kerzenreste und schneide auch an Kerzen das ab, was bei den Größeren nicht gleichmäßig abbrennt. Macht man das, wenn die Kerze noch warm und etwas weich ist, geht das ganz easy.

Hier in meinem Beispiel habe ich Lavendel-Teelichter genommen, sie hatten beim Abbrennen einen Geruch entwickelt, der mir nicht gefiel. Aber sie passen farblich sehr gut zu den Blüten, und so musste ich sie nicht einfach wegwerfen. Die Dochte ziehe ich raus – bzw. habe eine Pinzette in Griffweite. Damit kann ich sie aus dem flüssigen Wachs rausfischen, falls ich was übersehen habe.

Für eine weiße Hyazinthe nehme ich lieber den weißen Überzug. Er passt auch gut zu der Variante mit dem grünen Glas.

Das Wachs aufbereiten

Ich schneide das Wachs in Stücke – das muss nicht besonders klein sein – es dauert halt ein paar Minuten länger, bis es geschmolzen ist. Ich nehme für die Aktion gerne leere Marmeladegläser, die unten einen dickeren Boden haben. Dieses etwas schwerere Glas stelle ich in einen kleinen Topf, fülle Wasser bis ca. 2 cm unter den Rand. Dann nehme ich das Glas wieder raus, fülle das Kerzenwachs ein und zurück in den Topf. Jetzt muss ich in der unmittelbaren Nähe bleiben, denn das Wasser soll jetzt zu kochen beginnen. Steigen die ersten Blasen auf, drehe ich meinen Herd (Skala 1-9) auf 4 zurück. Sobald Ruhe an der Wasseroberfläche herrscht, kann ich erst mal rund eine halbe Stunde warten, die Kerzenreste schmelzen vor sich hin.

Mit viel Gefühl weitermachen

Das Wachs ist flüssig – ACHTUNG auch heiß – jetzt warte ich ab, bis ich das Glas aus dem Topf nehmen kann. Daher wichtig – ich nehme keinen sehr großen Topf, ideal ist eine Stielkasserole mit 16 – 20 cm Durchmesser. Jetzt darf man noch nicht gleich loslegen – das Wachs soll nicht zu heiß sein, das beschädigt die Zwiebel. Es muss noch flüssig sein, sonst verteilt es sich nicht gleichmäßig. Doch kein Problem – wird es langsam zu fest, dann einfach noch mal ein paar Minuten ins heiße Wasser.

Tata, jetzt ist der Moment gekommen

Idealerweise ist das Marmeladenglas zu 2/3 gefüllt. Ich tauche die Knolle so in das flüssige Wachs, dass es nicht überlauft und drehe die Knolle, bis die Blumenzwiebel ringsum eine gleichmäßige Wachsschicht hat. Ich stelle die Zwiebel dann auf einen kalten Teller aber auch ein Kunststoff-Schneidebrett oder ein Stückchen Backpapier sind gut geeignet. Die gewachsten Zwiebeln würde ich nicht auf die Arbeitsplatte stellen- Falls Farbe im Kerzenwachs ist, hätte ich Bedenken, dass die im Wachs gelöste Farbe fix irgendwo einzieht und unschöne Farbflecke hinterlässt.

Und endlich ist Zeit für die Deko

Wenn das Wachs ganz ausgehärtet ist, kann ich die Hyazinthe beliebig dekorieren – mir gefällt es nach wie vor am besten auf einer klassischen Hyazinthen-Vase. Gut auch, dass die Pflanze an einer nicht so gut zugänglichen Stelle platziert werden kann – sie braucht ja in der ganzen Blühzeit keinerlei Pflege. Viel Spaß und grüß’ bitte Deinen grünen Daumen!

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